Co-Design von Transformationspfaden
Im Projektverlauf werden insgesamt drei Stakeholder Workshops stattfinden. Ziel ist es, gemeinsam mit Interessenvertretern aus der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gesellschaftliche und politische Perspektiven für den Übergang zu einer emissionsneutralen Wirtschaft zu erörtern.
- Bericht zum Ersten Stakeholder Workshop, März 2019
- Bericht zum Zweiten Stakeholder Workshop, März 2020
- Bericht zum Dritten Stakeholder Workshop, September 2021
Erster Stakeholder Workshop, März 2019
Der erste Stakeholder-Workshop brachte Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Gemeinsam sollten Zukunftsszenarien und mögliche Transformationspfade skizziert werden, die Europa und Deutschland einschlagen könnten, um die Reduktionsziele bis 2030 und die Transformationsziele bis 2050 zu erreichen.
Zu Beginn stellte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) den Entwurfs- und Entwicklungsprozess von Szenarien vor. Neben verschiedenen Emissionspfaden wurden die Methodik, Anwendungsbereiche sowie Annahmen und erste Ergebnisse von Transformationsszenarien präsentiert. Daran anschließend wurden die Schlüsselelemente und Bausteine eines Minderungsszenarios für die fünf Schlüsselsektoren des Workshops (Elektrizität, Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft) dargestellt.
Das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung gab einen Einblick in die Analyse der sozioökonomischen Auswirkungen eines Transformationsprozesses. Im Mittelpunkt stand die Frage der Kausalanalyse, die an zwei Beispielen, der Preiselastizität des Energieverbrauchs und der Elektroautos sowie der Verkehrsinfrastruktur, erläutert wurde.
Schließlich diskutierten die Stakeholder und Wissenschaftler entlang von fünf Stationen (Elektrizität, Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft) mögliche Visionen für das Jahr 2050. Hierbei wurden die Hebel und Hürden in den Bereichen Technologie und Innovation, Wirtschaft und Konsum, politische Rahmenbedingungen, Verteilungsfragen und Möglichkeiten der Sektorkopplung erörtert. An jeder Station standen Branchenexperten zur Verfügung, um sich an der Diskussion zu beteiligen und die Verbindung zu den Modellierungsarbeiten herzustellen.
Den Abschluss des Workshops bildete eine Priorisierung der vorgeschlagenen Aspekte in Bezug auf ihre Bedeutung und die Interessen der Interessengruppen. Die Ergebnisse wurden abschließend gemeinsam diskutiert.
Zweiter Stakeholder Workshop, März 2020
Am 25. und 26. März 2020 fand der zweite Stakeholder-Workshop im Rahmen des DIPOL-Projekts in einem virtuellen Format statt. Zu Beginn des Workshops stellten die Modellierungsteams des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sowie des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung vor, wie die Beiträge der Stakeholder aus dem ersten Workshop im März 2019 verwendet wurden, um sieben verschiedene Szenarionarrative zu entwickeln. Diese Narrative stellen eine Reihe möglicher Zukünfte in Bezug auf technologische, politische und Verhaltensänderungen dar.
Nach der Vorstellung und Diskussion erster Erkenntnisse aus diesem Szenario-Prozess moderierte adelphi eine interaktive Übung zu weiteren Ausgestaltung der Narrative. Hierbei wurden die Stakeholder dazu ermutigt, die Szenarien mit den Augen verschiedener Personengruppen oder „Personas“ zu konkretisieren und Befürworter*innen oder Gegner*innen herauszuarbeiten. Dank dieses Ansatzes konnte verstärkt auf die Auswirkungen unterschiedlicher Dekarbonisierungspfade auf die individuelle oder Haushaltsebene eingegangen werden. Die Diskussion lieferte zudem neue Erkenntnisse über die in den Szenarien angelegten Nuancen und Kompromisse und dient der Anpassung und Verfeinerung der Szenarien in der nächsten Phase des Entwicklungsprozesses.
Eine ausführliche Dokumentation des Workshops finden Sie hier.
Dritter Stakeholder Workshop, September 2021
Am 7. September 2021 fand der dritte und abschließende Stakeholder-Workshop im Rahmen des DIPOL-Projekts in einem virtuellen Format statt. Zu Beginn der Veranstaltung stellten die Forschenden des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sowie des RWI-Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung ihre Forschungsergebnisse vor. Aufgefächert nach unterschiedlichen Dimensionen (Technologie & Innovation, Koordination, Verhaltensänderung) bot das Forschungsteam Einblick in sechs verschiedene Szenarien, die von einem marktwirtschaftlich orientierten Ansatz, über einen verhaltens- und technologieorientierten Ansatz bis zu einem politiksteuernden Ansatz variierten. Auch die Auswirkungen einer Fortführung des aktuell verfolgten Ansatzes wurden in einem Szenario beleuchtet. Die Gegenüberstellung der einzelnen Szenarien verdeutlichte dabei, welcher Stellschrauben es bedarf, um einen Transformationsprozess aufzusetzen.
Die teilnehmenden Stakeholder aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilten im Anschluss ihre Einschätzungen zu den Szenario-Narrativen (siehe folgende Seiten). Damit wurde der Co-Creation Ansatz des DIPOL-Vorhabens fortgesetzt, mit dem die Erarbeitung der Szenario-Narrative durch eine kritische Reflektion und Ergänzung der Stakeholder flankiert wird. Neben einem Wunsch nach einer konkreten Übersetzung der Forschungsergebnisse in Handlungsempfehlungen wurden auch wesentliche Voraussetzungen für die politische Umsetzung der einzelnen Szenarien deutlich. Dazu zählte der Auftrag an die Politik, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und den Ausbau der Infrastruktur zu gewährleisten sowie an die Verwaltung, die Vergaberichtlinien für klimagerechte Maßnahmen umsetzbar zu gestalten.